Auf gute Kameradschaft – Nachtstern 2014
Bei bestem Oktoberwetter nährte sich die Auswahl der RK am 03.10. dem tschechischen Tisa, um dort von den heimischen Kameraden herzlichst begrüßt zu werden. „Ahoi“ schallte es aus Richtung der tschechischen Reservisten, Polizisten und Feuerwehrleute, gefolgt von einem festen Händedruck und freundlichen Lächeln. So begann der „Nachtstern 2014“, ein Vielseitigkeitswettkampf, der verbindet.
Schon während des Bezuges der Stuben in den Unterbringungen bemerkten wir schnell, dass wir deutlich mehr Gepäck mitführten als wohl notwendig sei. Die Übersetzung der Ausschreibung ließ Spielraum für Spekulationen – wir waren eingestellt auf Gefechtsdienst und Survival. Es begann so ähnlich mit einer Gefangenahme und entwickelte sich ab der zweiten Anlaufstelle zu einem Stationsmarsch bei Nacht. Orientierung, schweres Gelände, Krankentransport, Gewässerüberquerung, Hundeattacken, Kartenlesen, Handzeichen zur Hubschraubereinweisung waren Programm. Dann wurde für eine kurze Pause der Schlafsack auf einem Fels ausgerollt, um wenig später mit Gulaschsuppe zum Frühstück einen Panoramablick über die herrliche Region zu genießen. Es folgte der zählbare Wettkampfteil – Orientierungslauf mit Schnitzeljagd auf Zeit durch die Felsen von Tisa. Hier offenbarten sich Defizite, die wir bis zum nächsten mal abstellen müssen.
Abgekämpft gab es keine Ruhe. Festliches Antreten in Decin mit Geräteschau, Bunkerbesichtigung nebst tscheschischer Hochzeit, Aufsitzen und dann folgte der Kameradschaftsabend. Leider reisten Kameraden anderer RKs bereits ab, doch wir stellten uns dem Kampf mit müden Augen, bester Laune, Händen und Füßen, Englisch und Deutsch, Russisch und die ersten Brocken der Landessprache.
Der Abschied am Morgen des 05.10. gestaltete sich noch herzlicher und wir nutzten die atemberaubende Landschaft für eine ineterne Ausbildung am ZF.
„Ahoi“
100 Jahre Erster Weltkrieg – Erinnern! Gedenken! Mahnen!
Vor 100 Jahren taumelte unsere Welt in die Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts. In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels trieben die alten Eliten Europas die Völker vieler Nationen freudestrahlend in ihr späteres Verderben. Dieser Krieg war den Soldaten, die in ihm kämpften um Jahre voraus. Aufrecht mit Fahne und Gewehr liefen die Männer in einen technisch modernen, industrialisierten Krieg, der den Befehlshabern seine eigenen Regeln zu diktieren schien und zu Lande, zu Wasser, in der Luft, in der Ferne sowie in der Heimat Millionen Menschen verschlang.
Der einzele Soldat wurde zur technischen Variable. Mit nur einem Federstrich konnten ganze Bataillone vernichtet oder geopfert werden. Während die eine Generation im Schlamm der Gräben verloren ging, verhungerte die nächste Generation in so manchen Städten wo der Mangel an Versorgung eine klare Grenze zwischen arm und reich zog.
Die Erinnerung gilt dem Schrecken. Das Gedenken den Opfern. Die Mahnung richtet sich an die Herrschenden.
Kampfgeist in Holzdorf
Schon bei der Anreise war die Belastung durch Hitze und UV-Strahlung deutlich spürbar. Als unsere Kameraden zum Ausbildungsbeginn im Truppenlager Rosenfeld/Holzdorf am 18.07. im U-Raum einrückten, glich es einem Saunagang. Am nächsten Tag folgte die Sanitätsausbildung mit anschließender Großlage, dazu 13 teils schwer Verletzten und deren Rettung aus verwinkelten, dunklen Räumlichkeiten.
Doch dies war den Teilnehmern unserer RK nicht genug: am Abend unternahmen unsere Jungs freiwillig einen IGF-Marsch. Trotz der hohen Temperaturen wurden 6 km mit 15 kg Gepäck in anspruchsvollen Gelände zurückgelegt . Die heiße Luft machte das Atmen unangenehm, sandige Hügel erschwerten das Marschieren . Doch alle kamen durch – Natürlich innerhalb der vorgegebenen Zeit. DRAN DRAUF DRÜBER!
Kanutour ein voller Erfolg
Am 05.07. fanden sich Mitglieder der RK zur Gewässerausbildung zusammen, um den Umgang mit Kajak und Kanadier zu üben. Es wurden Schleusen und Landhindernisse überwunden, sowie einigen Ausflüglern beim Übersetzen über Landhindernisse geholfen. Schon bald war Wasser unser Element.
Die Strecke hatte ihre Tücken und Höhepunkte, besonders aber waren die Reaktionen der Leipziger und Touristen, denn viele haben Reservisten so noch nie wahrgenommen.
Fazit: Kameradschaft pur!!! und perfekte Vorbereitung auf den Wettkampf „Elbebiber“.
Da noch weitere Mitglieder der RK Interesse angemeldet haben, wird es bestimmt eine Wiederholung geben.